Leistungsbilanz der Studierendenwerke in NRW veröffentlicht

Für die 12 Studierendenwerke in NRW war 2022 ein turbulentes Jahr, zunächst geprägt von einer Rückkehr zur „Normalität“ nach zweijähriger Corona-Pandemie, jedoch schnell gefolgt von weiteren einschneidenden Krisen. Das geht aus der Leistungsbilanz der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) der Studierendenwerke hervor, die jetzt in Köln veröffentlicht wurde.

Übergang aus der Corona-Pandemie in den „neuen Normalzustand“

Die Studierenden kehrten allmählich in die Präsenzlehre zurück, die Mensen füllten sich langsam und damit auch die sozialen Begegnungen auf dem Campus insgesamt. Inmitten dieser langsam einkehrenden Normalität begann der Krieg Russlands gegen die Ukraine, ein für viele unvorstellbares Ereignis, das bis heute andauert. Die Auswirkungen dieses brutalen Angriffskrieges spiegelte sich abermals in multiplen Krisen wider – Energiekrise, „Preiskrise“ (Inflation), Versorgungskrise, Lieferkettenkrise. Und am Horizont erscheint die Klimakrise als „Dauerkrise“. Dramatische Kostensteigerungen für die Studierenden Nicht nur die Lebensmittelpreise explodierten: In allen Sektoren, zum Beispiel der Instandhaltung, stiegen die Kosten massiv. Während des Sommers wurden bisher unbekannte Engpässe bei der Lieferung von dringend benötigten Produkten festgestellt – so war zum Beispiel Speiseöl über viele Monate so etwas wie ein „Schwarzmarktprodukt“.

Parallel sind immerhin die Gästezahlen langsam wieder angestiegen und somit hat der Personalbedarf zugenommen. Aber auch hier manifestierte sich schon die nächste Krise: es wird immer schwieriger, vakante Stellen „nach Corona“ qualifiziert zu besetzen.

An der Seite der Studierenden in herausfordernden Zeiten

Jörg J. Schmitz, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Studierendenwerke NRW und Geschäftsführer des Kölner Studierendenwerks: „Ich möchte betonen, dass die Studierendenwerke auch in diesen herausfordernden Zeiten wie gewohnt eine zuverlässige Säule der sozialen Infrastruktur für Studierende darstellen, insbesondere für diejenigen, die von der Inflation besonders betroffen sind. Die rund 4.500 Beschäftigten unterstützen mit ihrem täglichen Werk die Studierenden auf sozialem und wirtschaftlichem Gebiet. Die Studierendenwerke mit ihren Unterstützungsleistungen in den Bereichen der Hochschulgastronomie, des Wohnens, der Studienfinanzierung, der Beratung und Kinderbetreuung tragen auch aus Sicht der Hochschulen längst zum Erfolg des eigenen Auftrags bei.“

Kontinuierliche Unterstützung der Landesregierung weiterhin notwendig

Dank der finanziellen Unterstützung durch das Land NRW konnten einige Auswirkungen der Krisen für die Studierenden deutlich abgemildert werden. Mittel aus dem Sondervermögen Corona und den NRW-Krisenbewältigungs-Fonds sorgen bis Ende 2023 für einen dämpfenden Effekt u.a. auf Mensapreis-/ und Sozialbeitragserhöhungen. An dieser Stelle gilt der Dank sowohl der alten als auch der seit Juni 2022 neuen Landesregierung.

Zusätzlich ist es erfreulich, dass die Landeszuschüsse an die Studierendenwerke für das Jahr 2023 um drei Prozent gesteigert wurden. „Mit diesem Dank geht jedoch auch ein eindringlicher Appell an Wissenschaftsministerin Ina Brandes einher: Bitte sparen Sie nicht an der Förderung der Studierenden und der auskömmlichen Finanzierung der Studierendenwerke. Ohne Unterstützung durch das Land können die Studierendenwerke jedoch notwendige interne Reformen, Modernisierungen und strategische Weichenstellungen, die aufgrund der Auswirkungen der Pandemie auf das Studium (u.a. hybride Lehrformate) und auf die Hochschulen selbst (u.a. Homeoffice in der Verwaltung) deutlich geworden sind, nicht oder bestenfalls viel zu langsam umsetzen. Die Landesregierung muss ihre selbst gesetzten Ansprüche aus dem NRW-Koalitionsvertrag Zukunftsvertrag für Nordrhein-Westfalen einhalten und sicherstellen, dass die Studierendenwerke gestärkt werden“, unterstreicht Jörg J. Schmitz.

© StwDo
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