Interview mit Melanie Reska, Verant­wort­liche im Bereich Kultur

Nachdem der Kulturbereich 2021 an den Start ging und trotz Corona unter vielen Auflagen einige Veranstaltungen durchgeführt werden konnten, freute sich das Team auf 2022 und auf die Perspektive für die Studierenden ein breites und vielfältiges Angebot an kulturellen Highlights bieten zu können. Wie die Arbeit des Bereichs sich gestaltete und wie die Perspektiven aussehen, erläuterte uns Melanie Reska in einem Gespräch.

Warum erachten Sie es für wichtig, für die Studierenden ein Kulturangebot zu realisieren?

Melanie Reska: Auf dem Campus kommen Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen. Sie lernen zusammen und wohnen vielleicht auch gemeinsam in einer WG oder in einer unserer Wohnanlagen. Der Lehrplan ist häufig schon sehr durchgetaktet und Ablenkung in der Freizeit tut dem Kopf einfach gut. Zwar gibt es in Dortmund zahlreiche Freizeitmöglichkeiten, aber viele Studierende sind neu in der Stadt oder kommen aus dem Ausland, um für einige Semester hier zu studieren. Sie sind vielleicht zum ersten Mal von zuhause ausgezogen und haben noch nicht viele Kontakte knüpfen können. Und genau deshalb möchten wir ihnen Gelegenheiten bieten, sich kennenzulernen und auch in Campusnähe etwas mit Gleichgesinnten unternehmen zu können – ohne viel Aufwand und möglichst günstig.

Corona hatte ja auch erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Veranstaltungsbranche. Wie haben Sie diese Zeit im Bereich Kultur erlebt?

Melanie Reska: Wir sind ein junger Bereich und standen während der Corona-Pandemie mit allen Ideen in den Startlöchern. Durch die Einschränkungen wurden wir stark ausgebremst. Trotz allem haben wir versucht, unter strengen Hygienemaßnahmen ein Programm anbieten zu können. Dies wurde durch die Studierenden auch gern wahrgenommen.

Als es dann endlich wieder richtig losgehen konnte, wurden durch das Studierendenwerk zahlreiche Events und Aktionen angeboten. Sie waren selbst recht häufig live dabei. Wie empfanden Sie den „Neustart“?

Melanie Reska: Man hat gespürt, dass alle wieder richtig Lust darauf hatten, Veranstaltungen zu besuchen, sich mit anderen zu treffen und auszutauschen. Einfach mal mit anderen Studierenden in Kontakt zu kommen und sich in lockerer Atmosphäre kennenzulernen. Das war vielen wirklich wichtig. Besonders die Studierenden aus den jüngeren Semestern kannten ja quasi nur das Studium in der Corona-Pandemie und hatten noch gar keine Gelegenheit, das echte Campus-Leben vor Ort zu erleben. Gerade das zu ändern, lag uns besonders am Herzen. Für mich persönlich war der Start auch eine tolle Erfahrung und fast so etwas wie ein Perspektivwechsel. Denn ich konnte erleben, wie viel Arbeit es bedeutet, Veranstaltungen zu planen und durchzuführen. Das ist einem oft gar nicht bewusst, wenn man ein Konzert, eine Party oder Poetry-Slam besucht.

Und wie war die Stimmung bei den Events?

Melanie Reska: Wenn ich es mit wenigen Worten beschreiben müsste, würde ich sagen: Ausgelassen, fröhlich und begeistert. Und das lässt sich auf unsere Kolleginnen und Kollegen übertragen. Auch sie haben sich wirklich darüber gefreut, etwas mehr Normalität zu erleben und die Studierenden wieder in großer Zahl auf dem Campus und in unseren Einrichtungen zu haben.

Welche Art von Veranstaltungen und Aktionen haben Sie denn im letzten Jahr durchgeführt?

Melanie Reska:
Die Veranstaltungen waren sehr unterschiedlich. Wir haben zum Beispiel Wein-Tastings veranstaltet, die sehr gut angenommen wurden. Hier haben wir mit einem lokalen Unternehmen vor Ort zusammengearbeitet, was uns auch sehr wichtig ist. Von Näh-Workshop über Poetry-Slam bis hin zu Barista-Kurs und Kneipen-Quiz – wir haben darauf geachtet, dass unser Programm für jede und jeden etwas Unterhaltsames bietet.

Und welche Veranstaltung ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben? Was war Ihr persönliches Highlight?

Melanie Reska: Ganz eindeutig war das unser erster Poetry-Slam im Hörsaal mit über 200 Gästen. Das war wirklich ein einzigartiges Event und die Stimmung war einfach klasse. Vielleicht hing das auch damit zusammen, dass wir endlich wieder in so großer Zahl zusammengekommen sind und gemeinsam feiern und lachen konnten.

Sie haben auch Workshops zu verschiedenen Themen angeboten. Wie sind diese bei den Studierenden angekommen?

Melanie Reska: Im letzten Jahr haben wir im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche zum Beispiel einen Upcycling-Workshop für getragene Kleidung veranstaltet. Dabei konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus getragener Kleidung und Stoffresten unter Anleitung von zwei Schneiderinnen neue Kleidungstücke oder Accessoires entwerfen und nähen. Das Feedback war durchweg positiv und wir planen auch für die Nachhaltigkeitswoche in diesem Jahr wieder einen Workshop. Dieses Mal geht um das Thema „Wertschätzung von Lebensmitteln“. Eine Referentin der Verbraucherzentrale NRW wird hierzu den Teilnehmenden Wissenswertes im ressourcenschonenden Umgang mit Lebensmitteln erläutern.

Wenn es um die Planungen geht, wie sehen denn die Perspektiven für 2023 aus? Was soll auf dem Programm stehen?

Melanie Reska: Wir haben uns viel vorgenommen und möchten ein abwechslungsreiches und breites Programm bieten, bei dem alle Studierenden etwas finden können oder auch etwas Neues für sich entdecken können.

Da die Tastings so gut ankommen, planen wir für 2023 dieses Angebot auszubauen. Es wird wieder Wein-Tastings geben, aber darüber hinaus weitere Tastings wie Bier, Whisky, Tee und Kaffee und auch wieder einen der beliebten Barista-Kurse.

Doch nicht nur das Thema Unterhaltung steht auf dem Programm. Politik und Wissensvermittlung sind weitere Handlungsfelder. So veranstalten wir im Mai einen Besuch im Düsseldorfer Landtag, bei dem die Studierenden in den direkten Austausch mit Landtagsabgeordneten der verschiedenen Parteien treten können – quasi „Politik hautnah“. Darüber hinaus werden wir – ebenfalls im Mai – das Haus der Geschichte in Bonn besuchen und die Studierenden mitnehmen auf eine spannende Reise durch die Deutsche Geschichte. Anschließend folgt an diesem Tag noch der Besuch von „Rhein in Flammen“ als Abschluss eines interessanten Ausflugs in die ehemalige Hauptstadt.

Übersicht

Durchgeführte Veranstaltungen
13

Teilnehmer*innen insgesamt
464

Themen der Veranstaltungen

Wine Tastings

Kneipen-Quizzes

Barista-Kurse

Yoga

Lesungen

Poetry-Slams

Workshops